Verschiedene bodenschonende Methoden
In der Permakultur wird möglichst bodenschonend und mit natürlichen Kreisläufen gearbeitet. Für Kartoffeln gibt es bewährte Methoden, die wenig oder gar keine Erde benötigen. Hier stellen wir einige Möglichkeiten vor – auch für Anfänger geeignet.
1. No-Dig/No-Till mit Mulch (Permakultur Klassiker)
Lege die Saatkartoffeln einfach auf den Boden (auch auf Wiese oder unvorbereitetes Beet möglich).
Bedecke sie großzügig mit einer dicken Schicht organischem Material: Stroh, Heu, Laub, Kompost oder Holzschnitzel.
Die Kartoffeln wachsen durch das Mulchmaterial, die Knollen bilden sich unter der Mulchschicht.
Vorteil: Kein Umgraben, kaum Unkraut, sehr wenig Arbeit, Bodenleben bleibt erhalten, Feuchtikeit wird gehalten.
Tipp: Die Mulchschicht regelmäßig nachlegen, damit die Knollen nicht dem Licht ausgesetzt werden (sonst werden sie grün und ungenießbar
2. Kartoffelturm oder -sack (fast ohne Erde)
Kartoffeln können in Türmen (z. B. aus Maschendraht, Holz oder alten Autoreifen) oder in Säcken angebaut werden.
Unten eine dünne Schicht Erde oder Kompost, Kartoffeln darauflegen, mit Mulch (Stroh, Kompost,Laub) bedecken.
Sobald die Pflanzen wachsen, immer wieder Mulchmaterial nachlegen.
Vorteil: Platzsparend, kaum Erde nötig, Ernte ist einfach, da man nur das Material abtragen muss.
3. Hydroponik – Kartoffeln ganz ohne Erde
Kartoffeln lassen sich auch komplett ohne Erde hydroponisch anbauen.
Die Knollen wachsen in einem System, in dem die Wurzeln in Nährlösung stehen (z. B. Deep Water Cul-ture oder Nutrient Film Technique).
Als Substrat dienen Steinwolle, Kokosfasern oder Perlite, manchmal auch gar kein Substrat (Aeroponik)
Die Nährstoffe werden über das Wasser zugeführt, die Pflanzen brauchen ausreichend Licht (Sonne oder Pflanzenlampe) und konstante Temperaturen
Vorteile: Sehr sauber, kein Unkraut, kaum Schädlinge, sehr effizienter Wasser- und Nährstoffeinsatz, ho-he Erträge möglich.
Nachteil: Anfangsinvestition in Technik und Know-how, laufende Kontrolle des Systems nötig.
4. Aeroponik – Kartoffeln „in der Luft“
Die Wurzeln hängen frei in einer geschlossenen Kammer und werden regelmäßig mit einer Nährstofflö-sung besprüht.
Kein Substrat, keine Erde – nur Luft, Wasser und Nährstoffe.
Sehr hohe Erträge, extrem ressourcenschonend, aber technisch anspruchsvoll.
Autor: Francesco del Orbe