– Doppelnutzung durch nachhaltige Schafhaltung
Die Zukunft der Solarenergie: Mehr als nur Strom
Solarparks sind ein zentrales Element der Energiewende. Doch ihre Rolle geht weit über die reine Stromproduktion hinaus. In Zeiten knapper Flächen und ambitionierter Klimaziele müssen Solarparks künftig zwingend als multifunktionale Flächen genutzt werden – mit gezielter Begrünung, extensiver Weidewirtschaft und nachhaltiger Schafhaltung.
Warum die reine CO₂-Einsparung nicht alles ist
Die oft zitierte „CO₂-Einsparung pro Hektar/Jahr“ ist kein Allheilmittel. Die Werte unterscheiden sich je nach Nutzungskonzept und sind nur bedingt vergleichbar:
- Solarparks vermeiden vor allem Emissionen, indem sie fossile Stromproduktion ersetzen – der Effekt ist sofort messbar, aber indirekt.
- Aufforstung bindet CO₂ direkt im Holz und Boden, allerdings über Jahrzehnte hinweg.
- Extensive Weidewirtschaft (z.B. mit Schafen) fördert die Humusbildung und speichert Kohlenstoff im Boden – langsam, aber nachhaltig.
Erst die Kombination dieser Nutzungen schöpft das volle Potenzial aus.
Schafhaltung unter Solarmodulen: Win-win für Klima, Landwirtschaft und Natur
Extensive Schafhaltung auf Solarflächen ist ein Paradebeispiel für effiziente Doppelnutzung:
- Strom und Landwirtschaft auf einer Fläche: Die Fläche produziert gleichzeitig erneuerbaren Strom und hochwertige Lebensmittel.
- Mehr Kohlenstoff im Boden: Beweidung steigert nachweislich die Kohlenstoffspeicherung im Boden um bis zu 80% im Vergleich zu ungenutzten Flächen.
- Biodiversität und Landschaftspflege: Schafe halten die Vegetation niedrig, fördern artenreiche Wiesen und verhindern die Verbuschung – ein Gewinn für die Artenvielfalt.
- Nachhaltige Schafhaltung: Die Schafe dürfen lange leben, werden jährlich geschoren und liefern so Jahr für Jahr wertvolle Schafwolle.
- Schafwolle als nachhaltiger Langzeitdünger: Die gewonnene Wolle wird zu Pellets verarbeitet, die als langfristig wirkender, natürlicher Dünger auf den Flächen eingesetzt werden. So wird ein geschlossener Nährstoffkreislauf geschaffen und der Boden zusätzlich gestärkt.
Vergleich der Nutzungskonzepte
| Nutzungskonzept | CO₂-Einsparung/Bindung pro Hektar/Jahr | Hauptmechanismus | Besonderheiten |
| Solarpark (nur Stromproduktion) | 175–200 t CO₂ | Vermeidung fossiler Emissionen | Sehr hohe Einsparung, keine direkte Senke |
| Aufforstung | 0,8–15 t CO₂ | Langsame Bindung im Holz und Boden | Biodiversität, langfristige Speicherung |
| Extensive Weidewirtschaft (Schafe) | 1–3 t CO₂ | Humusaufbau, Wurzeln, Pflanzenreste | Biodiversität, regionale Wertschöpfung |
| Agri-PV mit extensiver Schafhaltung | 2–4 t CO₂ (direkte Senke) + Stromersatz | Kombination aus Stromersatz und Bodenspeicherung | Synergieeffekte, Doppelnutzung, nachhaltige Schafwolle als Dünger |
Die Werte sind Näherungswerte und variieren je nach Standort, Bewirtschaftung und Strommix. Für eine ehrliche Klimabilanz sollten die Effekte transparent ausgewiesen werden.
Fazit: Solarparks als multifunktionale Klimaschützer
Solarparks dürfen nicht länger als reine Stromlieferanten betrachtet werden. Eine verpflichtende Begrünung, die Integration extensiver Weidewirtschaft und die nachhaltige Nutzung der Schafwolle als Langzeitdünger müssen Standard werden, um das volle Potenzial für Klima, Natur und Landwirtschaft auszuschöpfen.
Empfehlung:
Jeder neue Solarpark sollte als CO₂-Senke, landwirtschaftliche Nutzfläche und nachhaltiger Kreislaufbetrieb geplant und betrieben werden. So werden Solarparks zu echten Klimaschützern, die Energie, Natur und regionale Wertschöpfung vereinen.
Autor: Francesco del Orbe 🌍 Hüter der Erde


