Liebstöckel ein unterschätztes Juwel im Kräutergarten
Kräuter, Pflanzen

By Fresopolis

Liebstöckel: ein unterschätztes Juwel im Kräutergarten

Um eine häufig gestellte Frage gleich vorweg zu nehmen: ja, Liebstöckel und Maggikraut sind ein und dieselbe Pflanze. Im 16. Jahrhundert gerne als Aphrodisiakum verwendet taufte man sie einst “Stöckel der Liebe”. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde das Synonym “Maggikraut” immer populärer, da das Aroma der beliebten Küchenpflanze stark an die berühmte Würzsoße erinnert – die übrigens gar keinen Liebstöckel enthält.

Ihren guten Ruf hat der Liebstöckel seiner hervorragenden Würze zu verdanken, die zunächst vermutlich im Mittleren und Nahen Osten, heute auch in Europa eine vielseitige Verwendung findet. Sie verleiht Eintöpfen, Suppen, Pilz- und Kartoffelgerichten, deftigen Fleisch- und Fischgerichten, Saucen und Salaten einen kräftig würzigen Geschmack. Das ahnt man bereits, wenn man seine Blätter zwischen den Fingern zerreibt – sie duften danach etwas salzig und nach Sellerie. Aber das ist längst nicht alles, was Liebstöckel kann.

Liebstöckel – die gesunde Alternative zu industriellen Geschmacksverstärkern

Liebstöckel - die gesunde Alternative zu industriellen Geschmacksverstärkern

Frisch vom Feld und darüber hinaus aus ökologischem Anbau aus der Region: gesünder und umweltschonender geht es kaum. Aber warum genau ist Liebstöckel sowie für Feinschmecker als auch für Gesundheitsbewusste so viel interessanter als industrielle Gemüsebrühe, Maggi-Würze und Co. ?

Die meisten von ihnen enthalten den synthetisch hergestellten Geschmacksverstärker Glutamat (E621). Dieser gilt, in gewissen Mengen konsumiert, zwar als unbedenklich. Er befindet sich heutzutage jedoch in etlichen Fertigprodukten wie Pizza, Brühwürfel, salzigen Knabberartikeln und Instant-Suppen. Das liegt daran, dass Lebensmittelhersteller den Geschmack mithilfe von Glutamat sozusagen “strecken” können. So können sie an teuren Rohstoffen wie Fleisch, Käse oder Shrimps sparen. Der Haken an der Sache: Glutamat hat unter anderem den Ruf, gefrässig und Lust auf mehr zu machen. Ein guter Grund, auf den guten alten Liebstöckel zurückzugreifen. Denn er vermag den Speisen nicht nur die gleiche Würze zu verleihen, sondern verfügt darüber hinaus über eine ganze Reihe heilender Wirkungen, die in den letzten Jahrzehnten ein wenig in Vergessenheit geraten sind.

Gesunde Würzsoße aus Liebstöckel – hier unser Rezept:

Gesunde Würzsoße aus Liebstöckel - hier unser Rezept

Wenn Du auf industrielle Würze verzichten möchtest, kannst Du mit diesem einfachen Rezept Deine eigene Würzsoße herstellen. Und so geht’s:

Du benötigst:

  • 250 ml Wasser
  • 60 g Liebstöckel
  • 30 g Petersilie
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Sojasoße

Zubereitung:

  1. Liebstöckel und Petersilie klein hacken.
  2. Die Kräuter in 250 ml Wasser ca. Eine halbe Stunde köcheln lassen.
  3. Danach die Flüssigkeit durch ein feines Sieb geben.
  4. Zucker im Topf vorsichtig karamellisieren.
  5. Den Kräutersud salzen und zusammen mit der Sojasoße zum Zucker hinzugeben.
  6. Bei geringer Hitze kurz quellen lassen.

Liebstöckel als Heilpflanze

Liebstöckel als Heilpflanze

Während die grünen, an Petersilie erinnernden Blätter vorwiegend für die kulinarische Würze verwendet werden, steckt die Heilwirkung vor allem in der Wurzel der Pflanze. Diese enthält eine besonders hohe Konzentration an ätherischen Ölen, die maßgeblich zur arzneilichen Wirkung beitragen. Frisch als Tee aufgebrüht werden der Wurzel unter anderem folgende Eigenschaften zugeschrieben:

  • Harntreibend und antimikrobiell: Linderung von Blasen-, Harnwegs und Nierenentzündungen und vorbeugend gegen Nierensteine
  • Krampflösend: Linderung von Menstruationsbeschwerden
  • Verdauungsfördernd und magenberuhigend: Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfungen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Völlegefühl und Sodbrennen
  • Schleimlösend: Linderung von Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis

Übrigens: Zum Haltbarmachen von frischem Liebstöckel kannst Du die Blätter ganz einfach an der Luft trocknen lassen oder auch einfrieren. Eingefroren hält er sich bis zu einem Jahr. Getrocknet sollte er licht und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. In dieser Form ist der Liebstöckel mehrere Monate haltbar.

Wir wünschen guten Appetit und gute Besserung mit unserem ökologisch angebauten Liebstöckel von Fresopolis!